Ein Gespräch mit den Gründern der Extrameile über die Zukunft der Bildung.

Die Extrameile ist eine Plattform, auf der Pädagog:innen, Eltern oder Schüler:innen innovative Projekte im Bildungsbereich mit anderen teilen können. Der Austausch, das Sichtbarmachen von genialen Projekten im Bildungsumfeld und dem Thema Bildung wieder mit Freude zu begegnen sind dabei die zentralen Ziele der Plattform.
Wir finden das ganz schön schlau, und haben den Geschäftsführer des öbv Philipp Nussböck und Mitinitiator Markus Fischer (Geschäftsführer bei chabaDoo) mit fünf Fragen im Gepäck zum Interview getroffen.

„Es ist möglich, positive Veränderung umzusetzen – im Großen wie im ganz Kleinen.“

1. Was waren die Beweggründe für den Start der „Extrameile“?

Phillip Nussböck: Im Bildungsbereich sprechen wir oft über Probleme. Aber es passiert auch schon ganz viel Tolles im Bildungssystem. Darauf wollen wir mit der Extrameile den Blick richten und zeigen: Es ist möglich, positive Veränderung umzusetzen – im Großen wie im ganz Kleinen. Es ist viel von den Menschen abhängig, die bereit sind, diese Extrameile zu gehen, um unsere Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu begleiten.

 „Es ist wichtig, dass wir wieder ins Tun kommen.“

2. Was sind die Charakteristika der Projekte?

Philipp Nussböck: Am wichtigsten ist es, dass die Projekte nachmachtauglich sind. Viele der Initiativen haben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung dabei, damit engagierte Menschen die Idee gleich in der Praxis ausprobieren können.
Markus Fischer: Es ist wichtig, dass wir wieder ins Tun kommen. Wir bleiben meistens bei der Problemanalyse stehen und erklären uns zum xten-Mal die Probleme der Bildung in den unterschiedlichsten Sprachen, Formulierungen und Expertisen. Aber an dem Punkt, wo wir uns überlegen: Ja, was tun wir jetzt? – Da hören sehr viele Diskussionen und Projekte wieder auf.

„Alles, was wir in der Extrameile sehen, ist ja ein Stück weit Innovation für jemanden, der es noch nicht gemacht hat.“

3. Wo ist Innovation im Bildungsbereich am Meisten gefragt?

Philipp Nussböck: Alles, was wir in der Extrameile sehen, ist ja ein Stück weit Innovation für jemanden, der es noch nicht gemacht hat. Deshalb glauben wir auch, dass wir mit der Extrameile und dem Slogan “Machen wir mehr aus Bildung“ auf ganz niederschwellige Art und Weise sehr innovativ sein können.
Markus Fischer: Ich denke wir müssen das Thema Persönlichkeitsentwicklung besser unterstützen. Wir brauchen eine Gesellschaft, in der die heranwachsenden Kinder ganz andere Fähigkeiten mitbringen als in den vergangenen Jahrzehnten. – Wie kann es uns gelingen, ein Bildungsumfeld zu haben, dass das noch viel mehr fördert? Ich würde das Thema Innovation deshalb ungern rein auf Medien beziehen, sondern sagen, was wollen wir eigentlich erreichen, und wie können uns innovative Zugänge und Medien dabei helfen.

Zu Gast bei Extrameile

4. Was wünscht Ihr Euch für eine gelungene Elternkommunikation?

Markus Fischer: Wenn man das Thema Kommunikation anspricht, geht es um zwei Dinge: Kommunikation, die organisatorischen Charakter hat – die man automatisieren kann und mit Technologien unterstützen, um damit Zeit frei zu haben für persönliche Kommunikation, das ist der zweite wichtige Aspekt.

Philipp Nussböck: Diese persönliche Kommunikation ist ganz wichtig. Aber wie du sagst, Markus: Ich bin überzeugt – wenn wir über Innovation reden –, dass die Digitalisierung viel Potenzial mitbringt, Prozesse zu optimieren und Lehrkräften Arbeit abzunehmen. Und sie kann auch junge Menschen unterstützen, besser und motivierter zu lernen, etwa indem Systeme sich individueller an ihr Lernniveau anpassen.

„Also ich wünsche mir, dass es nicht davon abhängt, wie stark deine Eltern in deine Bildungslaufbahn involviert sind, ob du mal studieren kannst oder nicht.“

5. Wie wichtig sind digitale Übersetzungsfunktionen für die Schulkommunikation?

Markus Fischer: Es gibt Schulen, die 100% Mehrsprachigkeit haben und das glücklicherweise als Chance sehen.

Philipp Nussböck: Ich bin der Meinung, Übersetzungsfunktionen können Lehrkräften die Arbeit sehr erleichtern und die Kommunikation mit den Eltern verbessern. Es ist ja wichtig für die Eltern zu Hause, dass sie abgeholt werden. Für Eltern mit Migrationsgeschichte ist das noch entscheidender als für Eltern, die das Bildungssystem in Österreich ohnehin gut kennen. Sie brauchen viel mehr Unterstützung und Bewusstseinsbildung, wie Bildung in Österreich funktioniert.

 „Ich bin überzeugt – wenn wir über Innovation reden –, dass die Digitalisierung viel Potenzial mitbringt, Prozesse zu optimieren und Lehrkräften Arbeit abzunehmen.“

Sie möchten Bildung wieder feiern?

Lassen Sie sich von Kolleg:innen im Bildungsbereich inpirieren. Unter Extrameile.at  erfahen Sie, wie andere ihre Ideen im Bildungsbereich umgesetzt haben und wie Sie eigene Initativen einreichen.

Ganz schön schlau, oder?

Wenn Sie keine Info mehr verpassen möchten, nehmen Sie doch unsere social FoxFährte auf und lesen Sie mehr über Schlauigkeiten im Bildungsbereich.